Arbeitsgemeinschaft feiert 25-jähriges Bestehen
Würzburg/Schramberg-Heiligenbronn. Vor 25 Jahren wurde in Würzburg die Arbeitsgemeinschaft der Einrichtungen und Dienste für taubblinde Menschen in Deutschland (AGTB) gegründet, an der auch die Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn als einziges Taubblindenzentrum in Baden-Württemberg beteiligt ist. Zur Feier des 25-jährigen Bestehens trafen sich die Vertreter der beteiligten Einrichtungen für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen nun in Würzburg beim dortigen Blindeninstitut.
Aus Heiligenbronn waren Roland Flaig, Leiter der Be- hindertenhilfe in der Stiftung St. Franziskus, und Katharina Fiesel, Leiterin des Förder- und Betreuungsbereichs in Heiligenbronn, mit dabei. Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist es laut Mitteilung, den schätzungsweise rund 10 000 Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung in Deutschland ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Deshalb fördert die AGTB die Vernetzung der Einrichtungen sowie die Zusammenarbeit auf fachlicher und politischer Ebene.
Mitglieder der AGTB sind Einrichtungen in Hannover, Potsdam, Radeberg, Tensbüttel, Halberstadt, Hilpoltstein, Würzburg und Schramberg-Heiligenbronn. Nachdem die Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn 2006 für Kinder und Jugendliche und 2010 für den Erwachsenenbereich Leistungsvereinbarungen abschließen konnte, trat sie der Arbeitsgemeinschaft bei.
Sie betreut taubblinde und hörsehbehinderte Menschen sowohl in der Einrichtung Heiligenbronn und ihren Schulen wie über ihre landes- weit tätigen Beratungsstellen. Derzeit liegt auch bis Ende 2018 die Geschäftsführung der Arbeitsgemeinschaft bei Roland Flaig in Heiligenbronn. Die AGTB ist Herausgeber von Informationsbroschüren und Mitglied im gemeinsamen Fachausschuss Taubblind wie auch im Taubblinden-Weltverband, der regelmäßig internationale Kongresse veranstaltet.
Zusammen mit Einrichtungen aus der Arbeitsgemeinschaft und mit Einrichtungen aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden führte die Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn zwei EU-geförderte Projekte zur Professionalisierung pädagogischer
Konzepte im Taubblindenbereich für den deutschsprachigen Raum und zur Erarbeitung eines Schulungsprogramms durch. In deren Zuge wurden auch zwei internationale Fachkongresse in Heiligenbronn veranstaltet und gab die Stiftung ein vierbändiges Booklet mit Grundlagenliteratur der Taubblindenpädagogik in deutscher Sprache heraus. Das zweite EU-Projekt findet laut Mitteilung demnächst in Heiligenbronn seinen Abschluss.
Quelle: Schwarzwälder Bote 10.01.2018